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Albert Boesten-Stengel

Carracci-Studien. Studien zu Annibale und Agostino Carraci unter besonderer Berücksichtung ihrer Zeichnungen

Nakład wyczerpany

ISBN:
978-83-231-2359-0
Publication year:
2008
Pages number:
898
Nr wydania:
pierwsze
Typ okładki:
miękka
Series:
Vorbildnachhamung und Bilderfindung im italianischen Frühbarock
Publisher:
Wydawnictwo Naukowe Uniwersytetu Mikołaja Kopernika

244,00 zł

miękka

Albert Boesten-Stengel

Carracci-Studien. Studien zu Annibale und Agostino Carraci unter besonderer Berücksichtung ihrer Zeichnungen

Kategoria produktu:

Keine Rede über die Nachahmung von Vorbildwerken, die nicht unterstellte, daß sie sich in der Ähnlichkeit des Produkts der Nachahmung zeige. Dies ist auch die Sicht der frühen Biographen. Wenn ihnen an einem Werk ihres biographischen Helden Qualitäten auffielen, die so oder ähnlich an den großen Meistern der Vergangenheit oder der Vorgängergeneration geschätzt wurden, verschafften sie ihm eine Gelegenheit, etwas von der Hand dieser Meister zu studieren. Sie extrapolierten die künstlerische Vita aus den Werken, bildeten ästhetische Analyse und vermutete Werkgenese kongruent aufeinander ab. Erlagen sie dabei aber nicht der Suggestion, die ihr Protagonist selbst ins Werk gesetzt hatte? Verraten seine Werke lediglich unwillkürlich, welche Vorbilder ihn beeindruckten? Oder verhält es sich nicht umgekehrt so, daß er uns mit seinem Werk bewegt, diese oder jene Ähnlichkeit vermeintlich zu „entdecken"?

Mimesis meint originär das Tun des Schauspielers. Er stellt seine Rolle nicht dar, indem er sie beschreibt, sondern spielerisch verkörpert. Damit verbunden ist eine durchsichtige Fiktion, sich nämlich von der Wirklichkeit des Dargestellten überzeugen zu lassen im Bewußtsein, es doch mit einer Schöpfung der Kunst zu tun zu haben. Nachahmung von Vorbildern, die uns das Kunstwerk selbst signalisiert, ist demnach als Teil des Spiels zu begreifen. Auf die Carracci übertragen heißt dies, neben der Nachahmung von Stilen auch Stile der Nachahmung zu unterscheiden.

Das Begriffspaar imitatio-aemulatio scheint anzudeuten, daß den Künstlern nichts anderes geblieben sei, als sich den Vorbildern zu unterwerfen oder sie zu überbieten. Ironie nun kann eben im Paradox einer überbietenden Unterwerfung bestehen. Indem der Künstler in seinem Werk mit Allusionen auf berühmte Vorbilder nicht sparte und sogar ein überreiches Kaleidoskop berühmter Werke und Meister memorierte, kam er vordergründig dem Geschmack und Repräsentationsbedürfnis seines Auftraggebers entgegen, dem es gefiel, die toten Meister den Lebenden vorzuziehen. Bescheiden bekundet der Künstler, die Großen anzuerkennen, und vermeidet es doch ganz unbescheiden, mit ihnen überhaupt zu rivalisieren. Eben die Maskerade erweist ihn als Künstler. Diese Ironie ist es, welche die Galleria Farnese, gemalt um 1600 von Annibale und Agostino Carracci im Palast der Farnese in Rom, den höchsten Werken der Renaissance ebenbürtig erscheinen läßt.

Der Verfasser lehrt Kunstgeschichte an der Uniwersytet Mikołaja Kopernika in Toruń

INHALT
VORWORT
EINLEITUNG
Die ambivalente Wahrnehmung der Carracci durch die Kunstkritik
Die Carracci als Zeichner: Agostino und Annibale in Abgrenzung
Zeichnung als Medium und als Zeugnis der Werkprozesse

KAPITEL I. PERFEKTE SYNTHESE ODER VIELFALT
Das Sonett auf Nicolô dell"Abate
Vorbildnachahmung aus der Sicht der frühen Biographen
Gab es eine „Refonn" der Carracci?
Was war die „Akademie der Carracci"?
Das Motto „Contentione perfectus"
Das biographische Modell: antithetische Charaktere
Einen anderen Laokoon erfinden
Was lehrte die „Akademie der Carracci"?
Zeichnen als Zeichenprozeß bei L. B. Alberti und Leonardo da Vinci
Entwerfen: vom Vagen zum Bestimmten
Faktur, Effekt und Textur
Eine natürliche Kunst - eine ironische Kunst: Annibales Briefe aus Panna in Anlehnung an Raffaels Brief an Baldassare Castiglione
Zeichnen nach der Natur und aus der Phantasie
Die Karikatur im Kreis der Carracci
 
KAPITEL II
DIE NACHAHMUNG VON STILEN UND STILE DER NACHAHMUNG
Die Carracci als Kopisten und Zeichner nach Vorbildern
Zeichnungen Annibale Carraccis nach Correggio als Zeugnisse der Rezeption
Auch Zeichnungen Ludovico Carraccis nach Correggio
Annibale nach Correggio - aber auch nach den Venezianern? Von der Pięta mit Heiligen (1585) zur Almosenspende des hl. Rochus (1595)
Agostino Carracci: nicht nach Correggio, sondern nach Parmigianino
Agostinos mittelbares Erfinden nach druckgraphischen Yorlagen: nach Raffael, Michelangelo und Hendrick Goltzius

KAPITEL III
DIE KUNST IM SPIEGEL DER KUNST
Der Camerino im Palazzo Farnese: Ironische Evokation der Antike
Die Galleria Farnese'. Illusionismus und Bedeutung
Stilbruch oder Wechsel vom scherzhaften zum ernsthaften Programm?
Raffael-Yerehrung und Michelangelo-Parodie?
Allusionen auf Kunstbesitz und Kunstpatronage der Farnese
Annibale Carracci „um 1600": keine Stilsynthese, sondern uneigentliche Nachahmung
Noch einmal: Annibale nach Raffael
Travestie und Parodie bei Annibale Carracci und bei Caravaggio
Annibales Toter Christus in Verkurzung
Triumph der Kunst - Niederlage des Klinstlers

BIBLIOGRAPHIE
INDEX
BILDNACHWEIS
ABBILDUNGEN
SUMMARY

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