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Kategoria: Sztuka / Historia sztuki

Carracci-Studien. Studien zu Annibale und Agostino Carraci unter besonderer Berücksichtung ihrer Zeichnungen

Rok wydania:2008 Nr wydania:pierwsze Liczba stron:898 ISBN:978-83-231-2359-0
OPIS

Keine Rede über die Nachahmung von Vorbildwerken, die nicht unterstellte, daß sie sich in der Ähnlichkeit des Produkts der Nachahmung zeige. Dies ist auch die Sicht der frühen Biographen. Wenn ihnen an einem Werk ihres biographischen Helden Qualitäten auffielen, die so oder ähnlich an den großen Meistern der Vergangenheit oder der Vorgängergeneration geschätzt wurden, verschafften sie ihm eine Gelegenheit, etwas von der Hand dieser Meister zu studieren. Sie extrapolierten die künstlerische Vita aus den Werken, bildeten ästhetische Analyse und vermutete Werkgenese kongruent aufeinander ab. Erlagen sie dabei aber nicht der Suggestion, die ihr Protagonist selbst ins Werk gesetzt hatte? Verraten seine Werke lediglich unwillkürlich, welche Vorbilder ihn beeindruckten? Oder verhält es sich nicht umgekehrt so, daß er uns mit seinem Werk bewegt, diese oder jene Ähnlichkeit vermeintlich zu „entdecken"?

Mimesis meint originär das Tun des Schauspielers. Er stellt seine Rolle nicht dar, indem er sie beschreibt, sondern spielerisch verkörpert. Damit verbunden ist eine durchsichtige Fiktion, sich nämlich von der Wirklichkeit des Dargestellten überzeugen zu lassen im Bewußtsein, es doch mit einer Schöpfung der Kunst zu tun zu haben. Nachahmung von Vorbildern, die uns das Kunstwerk selbst signalisiert, ist demnach als Teil des Spiels zu begreifen. Auf die Carracci übertragen heißt dies, neben der Nachahmung von Stilen auch Stile der Nachahmung zu unterscheiden.

Das Begriffspaar imitatio-aemulatio scheint anzudeuten, daß den Künstlern nichts anderes geblieben sei, als sich den Vorbildern zu unterwerfen oder sie zu überbieten. Ironie nun kann eben im Paradox einer überbietenden Unterwerfung bestehen. Indem der Künstler in seinem Werk mit Allusionen auf berühmte Vorbilder nicht sparte und sogar ein überreiches Kaleidoskop berühmter Werke und Meister memorierte, kam er vordergründig dem Geschmack und Repräsentationsbedürfnis seines Auftraggebers entgegen, dem es gefiel, die toten Meister den Lebenden vorzuziehen. Bescheiden bekundet der Künstler, die Großen anzuerkennen, und vermeidet es doch ganz unbescheiden, mit ihnen überhaupt zu rivalisieren. Eben die Maskerade erweist ihn als Künstler. Diese Ironie ist es, welche die Galleria Farnese, gemalt um 1600 von Annibale und Agostino Carracci im Palast der Farnese in Rom, den höchsten Werken der Renaissance ebenbürtig erscheinen läßt.

Der Verfasser lehrt Kunstgeschichte an der Uniwersytet Mikołaja Kopernika in Toruń

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