Andrzej Radzimiński

Kirche und Geistlichkeit im Mittelalter. Polen und der Deutsche Orden in Preussen

Nakład wyczerpany

ISBN:
978-83-231-2707-9
Rok wydania:
2011
Liczba stron:
442
Nr wydania:
pierwsze
Typ okładki:
twarda z obwolutą
Wydawca:
Wydawnictwo Naukowe Uniwersytetu Mikołaja Kopernika

72,00 zł

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Andrzej Radzimiński

Kirche und Geistlichkeit im Mittelalter. Polen und der Deutsche Orden in Preussen

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Die Existenz einer Thornermediävistischen Schule unterliegt in der Welt der Wissenschaft keinem Zweifel. Ihre Anhänger sind nicht nur mit den Personen der Meister und Lehrer, sondern auch mit der behandelten Thematik verbunden (sei es Genealogie, sei es die Geschichtedes Deutschen Ordens); die Schule zeichnet sich aber vor allem durch die gleiche methodische Einstellung zusammengehalten, die sich durch das Feilen an Einzelheiten, das Hochachten der historischen Quellen und die Gewissenhaftigkeit, die oft von Befürwortern neuer historiographischer Trendsvergessen wird, aus. Dieser Schule entstammt Andrzej Radzimiński, er nimmt dort aber eine selbstständige Stellung ein. Er forscht nämlich über die Geschichte der katholischen Kirche im Mittelalter. Innerhalb der bekannten Thorner Schule erschaffter also mit seinen Schülern eine eigenständige Strömung. Die Geschichte der Kirche ist reich und umfassend. Eine Zeit lang wurde diese Disziplin überwiegend als Geschichte der Organisationsstrukturen dieser Institution betrieben, was vor allem einem im 19. Jh. einflussreichen, dem kanonischen Recht gewidmeten Historikerkreis zu verdanken ist. Diese Bewegung ist in der Literatur durch das klassische Werkvon Władysław Abraham über die Organisation der Kirche in Polen bis zur Mittedes 12. Jahrhunderts vertreten (veröffentlicht im Jahre 1893). Seit langem wirdaber erkannt, den historiographischen Tendenzen in Westeuropa folgend, dass hierzueine andere, viel breitere Sicht nötig ist. Schon vor knapp 30 Jahren rief Jerzy Kłoczowski dazu auf, ausführliche prosopographische Untersuchungen aufzunehmen, das heißt, mit der historischen Forschung nicht nur an Strukturen, sondern auch an Menschen in der Kirche zu gelangen. Dieser Aufruf hat seinen Widerhall in Form der Wiederbelebung von Untersuchungen über geistliche Eliten gefunden. Als erster hat Andrzej Radzimiński derartige Studien unternommen. Dies konnte kein Zufall gewesen sein; durch die von diesem Forschungszentrum inspiriertengenealogischen Untersuchungen hat sich der Thorner Historikerkreis schon früher große Verdienste um die Historiographie erworben, indem er sich dem Menschen zuwandte und somit die Anonymität der mittelalterlichen Gesellschaft überwand. Das Verdienst von Andrzej Radzimiński, der mit der Zeit auch Schüler anzog und inverschiedenen anderen Universitätsstädten Anhänger fand, war die Entwicklung von Studien über die Geistlichen der Domkapitel, also über Kapitel- und Kollegiatstiftskanonikerund mit der Zeit auch über Vikare. Er hat sich in seinen Forschungen auf gute Vorbilder, die in der deutschen Historiographie schon vor Jahren erarbeitet wurden, bezogen, wobei er diese um neuere Trends ergänzte, um ein „Sammelporträt“ der untersuchten Geistlichen-Kreise zu skizzieren. Als Zusammenfassung dieser Forschungsströmung gilt das Werk von Radzimiński über den Klerus der Domkapitelin Polen, das als „Studium über Aufnahmeverfahren und Aufstiegswege“ angesehen ist (1995). Kirche bedeutet aber nicht nur Hierarchie, sondern auch Gottes Volk. Diese ekklesiologische Sichtweise wird zurzeit in der Historiographie heimischund gewinnt an Popularität, sie ist jedoch schwer zu realisieren. Dies hängt vor allem mit gewissen Einschränkungen der Forschungsmöglichkeiten zusammen, das heißt mit der Art der uns zugänglichen Quellen, die sich zwangsweise immer auf elitäre Kreise konzentrierten. Es ist viel einfacher, das Leben der Bischöfe, der Kanoniker oder der Pfarrer zu erforschen, als über die am kirchlichen Lebenteilnehmende „graue“, schweigende Masse der weltlichen Gläubigen zu erfahren. Andrzej Radzimiński ist aber bemüht, auch diesem Aspekt der Kirchengeschichte Rechnung zu tragen. Unter seinen Werken finden sich doch solche, die der Frömmigkeit oder der Verbreitung des Patronen-Kultus gewidmet sind. Trotz ihrer synthetischen oder sogar populär-wissenschaftlichen Form sind sie für die Wissenschaft von großer Bedeutung. Genannt seien hier: das Werk über die Kirche in dem Deutschordensstaat in Preußen (2006) oder entsprechende Kapitel des Sammelbandes über die Geschichte der Leslauer Diözese (2009). Diese Proben einer sehr breiten Fassung der Kirchengeschichte stützen sich nicht nur auf frühere Studien über die Klerus-Eliten und Organisationsstrukturen, sondern auch auf – in Thorn selbstverständliche – gute Kenntnisse der allgemeinen Geschichte der preußischen Gesellschaft. Außer den bereits genannten umfassenden Werken sind natürlich auch kleinere Arbeiten bedeutungsvoll: Artikel, Beiträge, Rezensionen – unabhängig von deren bescheidenem Umfang sindsie doch oft gewichtigen und bedeutsamen Problemen gewidmet. Diese Studienbilden eine einheitliche Ganzheit und ergänzen die in einer breiteren Form inden Hauptwerken angesprochene Thematik. Doch ist es schwer, sie alle zu erfassen, denn sie sind in verschiedenen Zeitschriften, Sammelbänden und Festschriften im In- und Ausland erschienen; die einen in den Konferenzsprachen, die anderen auf Polnisch. Mit den erstgenannten kann der polnische Leser Schwierigkeiten haben,die letztgenannten sind wiederum dem ausländischen Interessenten schwerzugänglich. Sowohl die auf Polnisch als auch die in Fremdsprachen erschienenen Textesollten also gesammelt und in einer repräsentativen Autorenauswahl neu veröffentlicht werden. Die meisten der hier gesammelten Beiträge erschienen auf Deutsch oder auf Englisch. Einige, deren Erstausgabe auf Polnisch erfolgte, wurden jetzt ins Deutsche übersetzt, um die Kohärenz des Bandes zu gewähren, was einen weltweiten Empfang dieser Texte erleichtert. In der Welt, in welcher Polonica non leguntur.

Tomasz Jurek (Poznań)

Vorwort (Tomasz Jurek)/ 7

Einführung/11

Konigliche Herrschaft und kirchliche Gemeinschaften im spätmittelalterlichen Polen/ 15

Chapter clergy in Medieval Poland: its legal, social and cultural Models in the context of its Religiosity/ 33

Polnische Domkapitel des Mittelalters – Modelle der kirchlichen Karrieren/55

Statuten als Quellen zur Geschichte der Stiftskapitel in der Gnesener Metropole im Spätmittelalter/83

Die Identifizierung der Stifsgeistlichkeit nach Standen und Gruppen in Polen im Spätmittelalter/ 111

Die Kirche in Polen um 1300/ 123

Nekrologe und Totengedächtnis in polnischen Domkapiteln/ 165

Das Religiose Leben im spätmittelalterlichen Polen. Die Forschungen aus den letzten 20. Jahren/183

The Contribution of the Teutonic Order to the Evangelisation of Prussia. Some Remarks Based on Synod Legislation/ 199

Die Kirche im Deutschordensland Preußen in den Jahren 1243–1525. Innere Struktur und Beziehungen zu den Landesherrn/ 223

Pfarreien und Pfarrgeistlichkeit im Deutschordensstaat Preussen/ 259

Synodalstatuten im Deutschordensland Preußen/ 291

Entstehung, Inkorporation und ursprungliche Ausstattung des mittelalterlichen Domkapitels in Kulmsee / 315

Kirche und Geistlichkeit im Deutschordensland in Preußen um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert/ 339

Der Deutsche Orden, die Bischofe und Domkapitel in Preußen/ 363

Elisabeth von Thuringen – europäische Dimension von einer mittelalterlichen Frau/387

Bibliographische Hinweise/ 403

Abbildungsverzeichnis/ 405

Personenverzeichnis/ 407

Ortsverzeichnis/425

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